Seltsame Farbgestaltung....Oktober 2015

10. Oktober 2015 Sachsen und Anhaltiner auf der Wasserburg zu Egeln.

Volksstimme Salzlandkurier 11.03.2015

Bischof Martin?

 

 

   In der langen Geschichte des Bistums Halberstadt hatte eine ansehnliche Anzahl von Geistlichen, deren Abstammung größtenteils erforscht ist, den Bischofstuhl inne.

 

   Eine bis heute aber nicht vollständig geklärte Frage ist die Herkunft des Propstes und zeitweiligen Bischofs von Halberstadt mit Namen Martin.

 

   Das Streben der Schneidlinger Edlen nach einflußreichen Ämtern beurkundet Bischof Rudolf I. von Halberstadt (1136-1149) im Jahre 1140 mit der Überweisung einer Hufe Acker zu Bod-Sargstedt (alter Name von Nienhagen an der Bode) an das Johanniskloster zu Halberstadt. Die Urkunde hierüber wurde aber erst 1147/49 ausgestellt, was in der Folge zu einigen Ungereimtheiten in der vita Martins führte.

   Es wird vermutet, daß Martin von Schneidlingen in einem verwandtschaftlichen Verhältnis zu den Grafen von Plötzkau sowie den Edlen von Schneidlingen stand. Dies läßt sich auf Grund seiner Einwände bei Schenkungen Friedrichs von Schneidlingen (unter Hinweis auf seine Verwandtschaft) annehmen; zumal auch frühere Forscher diese These vertreten. Von 1121 – 1130 war er Küster und ab 1133 erscheint er als Dompropst zu Halberstadt. Im Jahre 1129 wurde er nach der ersten Absetzung Bischofs Otto von Kunitz (1123 – 1135) als Bischof vorgeschlagen; doch wurde seine Kandidatur nicht angenommen. 1135 wurde er nach der endgültigen Absetzung Bischofs Otto erneut nominiert; doch zerstritt sich das Domkapitel hierbei derart, daß gleichzeitig zwei Kandidaten aufstellt wurden.

   Das Domkapitel wählte nun mehrheitlich Martin zum Bischof, doch vier Domherren (an der Spitze der Dechant Erpo) untergrub die Wahl und erkor den Propst Gerhard von St. Johannis. Mit dieser Wahl war weder Kaiser Lothar von Supplinburg (1125 – 1137) noch der Papst einverstanden und befahlen eine Neuwahl. Beide Bischöfe wurden nun vom Kaiser, der in Begleitung des päpstlichen Legaten Kardinal Gerhard, geistlicher Würdenträger (Bischof Adalbert I. von Mainz, Bischof Bernhard von Hildesheim u.a.) und seines weltlichen Gefolges persönlich nach Goslar gekommen war, kraft seines kaiserlichen Rechtes abgesetzt und durch Rudolf von Köthen ersetzt – so geschehen am 1. März 1136.

   Martin, der als anmaßender Mensch beschrieben wird, war höchstwahrscheinlich in die Ermordung des Domherrn Wigand verstrickt. Das führte 1146 zu seiner Absetzung als Dompropst. Zuletzt findet sich Martin als Gegner einer Schenkung im Jahre 1147. Nicht lange danach, jedoch noch vor Oktober 1148 scheint er verstorben zu sein.

 

   Der Domprobst und zeitweilige Bischof von Halberstadt, Martin, genannt von Schneidlingen, besaß umfangreiche Ländereien und Reichtümer. Sein Erbe bestand aus kostbaren liturgischen Gewändern und Geräten (darunter ein mit Reliquien gefüllter und mit Gold und Silber geschmückter Schrein, der als Tragaltar zu verwenden war) sowie eine Bibliothek. Es ist anzunehmen, daß sich noch heute ein Teil des Nachlasses Martins in der Bibliothek und der Schatzkammer des Halberstädter Domes befindet. Einen Teil seiner Besitzungen, die er in Ammendorf und Nigenstede (wüste Dorfstellen bei Kroppenstedt) hatte, überließ er dem Domkapitel zu Halberstadt.

  Der nächste Erbberechtigte Martins - wie auch des Grafen Bernhard von Plötzkau - war übrigens Albrecht der Bär, Markgraf von Brandenburg. Auch dieser Umstand deutet auf enge verwandtschaftliche Beziehungen der Schneidlinger Edlen zu ihren Landesherren hin, obwohl aus Schriften dieser Zeit hervor geht, daß Martin den Grafen als seinen „carissimus amicus“ (teuersten Freund), nicht aber als seinen Verwandten bezeichnet.



Schneidlingen: Teile der Wasserburg eingestürzt / Landkreis erlässt Verfügung gegenüber Eigentümer


Anbau der Burg soll abgerissen werden

11.03.2015 02:21 Uhr


Von Nora Menzel


Kein schöner Anblick: Direkt neben dem Spielplatz bröckelt der Putz. Es besteht Einsturzgefahr. Der Bereich wurde vom Landkreis mittels Bauzaun abgesperrt.

Kein schöner Anblick: Direkt neben dem Spielplatz bröckelt der Putz. Es besteht Einsturzgefahr. Der Bereich wurde vom Landkreis mittels Bauzaun abgesperrt. | Foto: Nora Menzel

Ein Anbau der Schneidlinger Wasserburg ist nicht mehr zu retten und soll abgerissen werden. Dazu hat der Kreis den Eigentümer aufgefordert. Sollten ausstehende Abstimmungen zu weiteren baulichen Plänen in den nächsten Wochen zu keinem Ergebnis kommen, hat der Kreis angekündigt den Abriss per Ersatzvornahme durchzusetzen.

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Schneidlingen l Der gegenüber dem Spielplatz befindliche Anbau der Wasserburg Schneidlingen ist stark einsturzgefährdet. "Teile der Dachkonstruktion und die gesamten Deckenbereiche sind bereits eingestürzt. Aufgrund des schlechten Zustandes ist eine Sicherung nicht mehr möglich", teilt die Pressesprecherin des Landkreises Alexandra Koch auf Nachfrage der Volksstimme mit.

Jetzt habe der Landkreis in Abstimmung mit dem Landesamt für Denkmalpflege gegenüber dem Eigentümer den Abriss dieses Anbaus verfügt, erklärt Alexandra Koch. Weiterhin seien Sicherungsarbeiten am Treppenturm und dem daran anschließenden Anbau angeordnet worden.

Die Schneidlinger Wasserburg prägt die Ortsansicht und hat 2011 den Besitzer gewechselt.

Die Schneidlinger Wasserburg prägt die Ortsansicht und hat 2011 den Besitzer gewechselt. | Foto: Nora Menzel

"Mit dem Eigentümer besteht entsprechender Kontakt. Da dieser jedoch weitergehende Maßnahmen in diesem Bereich der Burg beabsichtigt, sind hier noch entsprechende Untersuchungen und Abstimmungen, insbesondere zu denkmalrechtlichen Belangen, erforderlich."

Aus diesem Grunde sei der Gefahrbereich zunächst mittels Bauzaun abgesperrt worden. Diese Absperrung sei jedoch nur als vorübergehende Maßnahme gedacht.

Zum Abriss wird es aber auf jeden Fall kommen. Das macht die Information der Pressesprecherin deutlich: "Sollte bezüglich der Planungen des Eigentümers in den nächsten Wochen kein Konsens hergestellt werden können, wird der Landkreis die erlassene Verfügung im Wege der Ersatzvornahme durchsetzen."

Das Dach am Anbau stürzt immer mehr ein und kann nicht mehr gerettet werden.

Das Dach am Anbau stürzt immer mehr ein und kann nicht mehr gerettet werden. | Foto: Nora Menzel

Eigentümer der Wasserburg in Schneidlingen ist seit Juni 2011 der Geschäftsmann Klaus Peter Glaser aus München. Der geschäftsführende Gesellschafter der Glaser Consulting GmbH ersteigerte das sanierungsbedürftige Burgensemble für 19 000 Euro. Im August 2011 stellte der Ersteher seine Pläne der Presse vor. Er kündigte eine Millioneninvestition an. Der gebürtige Hesse erklärte vor knapp drei Jahren, dass er in Schneidlingen eine Herberge mit Burgschänke entstehen lassen will, die auch für private Zwecke genutzt werden kann. Weiterhin sprach er von Büro- und Seminarräumen, die nach dem Um- und Ausbau in die Burg einziehen sollen. Der Stadt wolle er ein Amts- und Schreiberhaus zur mietfreien Nutzung überlassen, außen sei eine parkähnliche Anlage geplant, hieß es damals.

"Sollte bezüglich der Planungen des Eigentümers in den nächsten Wochen kein Konsens hergestellt werden können, wird der Landkreis die erlassene Verfügung im Wege der Ersatzvornahme durchsetzen."

Zu einem möglichen Abriss des Anbaus steht die Antwort einer Presseanfrage beim Besitzer derzeit aus. Der Rechtsanwalt des Eigentümers Matthias Kupplich erklärte der Volksstimme , dass die Anfrage an Klaus Peter Glaser weitergereicht wurde. " ...wegen einer Antwort (werden wir) wieder auf Sie zukommen ...", heißt es in einer E-Mail vom 2. Februar.

Zu dieser Zeit kursierten bereits Gerüchte im Ort, dass der Anbau der Burg nicht mehr zu retten ist und abgerissen werden muss. Das Interesse der Bevölkerung ist groß. Ein Leser vermutete Mitte Februar richtig, dass der Abbruch des Anbaus aufgeschoben zu sein scheint. Damals war der Bauzaun vom Landkreis aufgestellt worden. "Der Zugang zum Amtshof ist abgesperrt", teilte der Schneidlinger der Redaktion mit.

Die Pläne des Investors scheinen weiter in der Schwebe zu hängen. Im September 2014 berichtete die Volksstimme, dass Unstimmigkeiten zu offenen Grundstücksfragen der Grund dafür sind.

Denn Klaus Peter Glaser wollte damals angrenzende Flächen erwerben.

Dazu teilte die Leiterin des Bau- und Ordnungsamtes der Stadt Hecklingen Sigrid Bleile vor knapp einem halben Jahr mit, dass ein Ortstermin mit Klaus Peter Glaser und Vertretern der Stadt Hecklingen am 13. August 2013 stattfand. Danach sei der Stadt vom Anwaltsbüro des Eigentümers ein Vertragsentwurf (Letter of Intent) zugesandt worden.

Weder der Stadtrat noch der Ortschaftsrat Schneidlingen konnten dem Papier in der vorgeschlagenen Form zustimmen. Denn, so Sigrid Bleile, "der vorliegende Vertragsentwurf, sah inhaltlich auch die Übertragung beziehungsweise den Verkauf zahlreicher öffentlicher Flächen vor."

Danach hätte die Stadt auch den zur Burg angrenzenden Spielplatz an Klaus Peter Glaser verkaufen sollen. "Der Stadtrat lehnte die Übertragung dieser Flächen aber ab."

Unter Einbeziehung aller Hinweise und Ergänzungen aus den Vorberatungen wurde ein neuer Vertragsentwurf erarbeitet, dem auch der Stadtrat zustimmte. Im April dieses Jahres ließ die Stadt dieses Papier dem Anwalt von Klaus Peter Glaser zukommen.

Weitere Gespräche sollen stattfinden

Er lehnte das Schriftstück für seinen Mandanten mit Antwortschreiben vom 8. Mai ab. Auf die Frage, wie weit die Pläne des Eigentümers, die Burg zu einer Herberge umzubauen, vorangeschritten sind, antwortete Anwalt Matthias Kupplich der Volksstimme damals: "Nach Rücksprache mit meiner Mandantin gestatte ich mir, zur abschließenden Beantwortung der von Ihnen aufgestellten Fragen den letzten Schriftverkehr mit der Stadt Hecklingen zur Verfügung zu stellen."

Das Schreiben bestätigt, dass Stadt und Eigentümer nicht dieselbe Meinung teilen.

Anwalt Matthias Kupplich schreibt, dass sein Mandant, das Angebot der Stadt, also den genannten überarbeiteten Vertragsentwurf zu den Grundstücksangelegenheiten, nicht annehmen kann. "...da der Inhalt ...den zwischen Ihnen und meiner Mandantin getroffenen Vereinbarungen erheblich entgegen steht und das Gesamtprojekt wohlwissentlich verhindert wird." Wie geht es jetzt weiter? Dazu teilte Sigrid Bleile am Montag mit, dass die Stadt dazu in Kontakt mit dem Eigentümer steht.

"Es soll zu weiteren Gesprächen kommen." Diese führt die Verwaltung aber nicht direkt mit dem Besitzer, sondern ebenfalls mit seiner Anwaltskanzlei.

Februar 2015

Nun sperrt auch noch ein Zaun den Durchgang vom Dorf zum Amtshof!

Januar 2015

Juli 2014

Siegel Schneidlinger Edelherren A.D. 1346

 

   Durch meine meine ständige Suche in alten Büchern und Quellen, besonders aber durch meine Kontakte zu zahlreichen Archiven, Historikern, Schriftstellern, Doktoren. und Professoren kann ich dann und wann einen Erfolg bei der Erforschung unserer Dorfgeschichte erzielen.

   So auch erstkürzlich wieder: In Geheimen Staatsarchiv Potsdam bzw. LHA Brandenburg sind noch viele mittelalterliche Urkunden der Schneidlinger Ritter vorhanden. Nicht alle sind gut erhalten und noch weniger die einst daran befestigten Siegel. Doch konnte ich kürzlich wieder einen Teffer landen: An einer Urkunde vom 12. Juni 1346 befinden sich noch 5 Siegel. In selbiger überläßt Christoph von Snetlingen (sowie seine Brüder Johann, Nikolaus, Heinrich und Werner) dem Kloster Chorin 9 ½ Hufen Land im Dorf Herzsprung.

 

Christoph
Christoph
Werner
Werner

Mai 2014 - Burg Falkenstein

Mit Freunden auf Burg Falkenstein
Mit Freunden auf Burg Falkenstein

Burg Falkenstein - Johann von Guddenstein, Katharina von Mansfeld, Bernhard von Snetlingen und die "Sassenbloume"

Mai 2014 - Mitteldeutsche Zeitung:

Thüringen könnte Rechtsgeschichte in Sachen Denkmalschutz schreiben: Es geht um historisches Gemäuer in Reinhardsbrunn. Das Land droht dem Besitzer mit Enteignung.

 

GOTHA/DPA. 

Thüringen droht dem privaten Besitzer von Schloss Reinhardsbrunn mit Enteignung, wenn er das Kulturdenkmal weiter verfallen lässt. „Wir meinen es ernst“, sagte Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht (CDU) am Montagabend bei der Vorlage des Gutachtens eines Verfassungsrechtlers der Universität Jena. Danach ist eine Enteignung des Schlosses bei Friedrichroda im Kreis Gotha möglich. Lieberknecht bezeichnete die Enteignung als letztes Mittel (Ultima Ratio) und als möglichen Präzedenzfall im Denkmalschutz.

Wertgutachten muss erstellt werden

Nach Angaben von Fachleuten habe es in Deutschland bisher kein Enteignungsverfahren aus denkmalschutzrechtlichen Gründen gegeben. Zu den Kosten des Verfahrens für das Land Thüringen könnten noch keine Angaben gemacht werden. Zunächst müsse ein Wertgutachten erstellt sein. Für Sicherungsarbeiten würden nach ersten Schätzungen einige 100 000 Euro fällig, sagte Finanzminister Wolfgang Voß (CDU). Auch er plädierte dafür, dem Verfall des Kleinods nicht länger zuzusehen. „Wenn keine Bewegung in die Sache kommt, dann werden wir das Enteignungsverfahren einleiten.“ Allerdings sei das ein langwieriger Prozess.

Die 1827 erbaute Schlossanlage Reinhardsbrunn, die in der DDR als Interhotel und bis 2001 als Hotel genutzt worden war, zerfällt seit Jahren. Hinzu kämen Vandalismus und Diebstahl beispielsweise von Glocken oder des Uhrwerks im Turm. Es wurden nach Angaben des Kreise bereits auf Staatskosten Sicherungsarbeiten unter anderem an Dach und Fenstern vorgenommen. Sie würden parallel zu einem möglichen Enteignungsverfahren fortgesetzt, kündigte Lieberknecht an.

Consultingfirma in Hamburg ist Besitzer

Besitzer des historischen Gemäuers ist laut Landesregierung eine Consultingfirma in Hamburg, die ursprünglich ihren Sitz in Weimar hatte. Sie hat nach Angaben des Gothaer Landrats Konrad Gießmann (CDU) bisher auf keinen der erlassenen Bescheide oder auf Kontaktversuche angemessen reagiert.

 

Der Jenaer Verfassungsrechtler Professor Michael Brenner verwies darauf, dass vor einer möglichen Enteignung erneut der Versuch einer gütlichen Einigung gemacht werden müsse. Das könne auch ein Kaufangebot seitens des Landes sein, das nach der Verfassung eine Schutzpflicht für Kulturdenkmäler habe. Allerdings sei „das Tor für eine Enteignung durch das bisherige Verhalten des Eigentümers ganz weit offen“.

April 2014

Ausverkauf unseres Dorfes

Nun ist die Katze aus dem Sack!
Wie die "Volksstimme" unsere Ortsbürgermeisterin zitiert, sei man bereit, dem "Ersteher" (so nennt er sich selbst) der Burg Schneidlingen die angrenzenden Grundstücke zu überlassen und den Spielplatz zu versetzen!
Natürlich wäre es wünschenswert, wenn an diesem Objekt etwas getan wird - ABER:
Das bedeutet: Ein Zaun wird mitten in Schneidlingen das gesamte Gelände für Fußgänger und Besucher abriegeln. Der - vermutlich -nächste Schritt ist dann die Einzäunung des Parkes wie in Morungen! Denn auch dort wurden dieselben Sachen (Investitionen, Seminarzentrum, öffentlicher Zutritt usw. versprochen.

Mühlen

Wio es scheint, werden schon für das Jahr 1311 zwei Mühlen für Schneidlingen erwähnt. Laut einem Halberstädter Lehnsregister aus diesem Jahre hat ein Heinrich von Wardenberg u.a. Anteile an diesen. Damit verschiebt sich die Ersterwähnung von Mühlen in Schneidlingen um 160 Jahre ("Stovenmöle" 1470)!

Dezember 2013

Wie alt ist Schneidlingen?

   Am 8. August 1147 werden in einer Urkunde des Magdeburger Erzbischofs Friedrich der Schultheiß Rudolf von Schneidlingen  sowie fünf weitere Angehörige dieser Familie erwähnt. Dieses Datum gilt als die erste Erwähnung unseres Ortes.

   Nun findet man aber in einigen Büchern und Internetseiten die Ortsbezeichnung snesliggi. Mehrfach wird diese mit unserem Ort gleichgesetzt. Das würde bedeuten, daß Schneidlingen schon in einer Urkunde König Otto III. aus dem Jahre 992/3 erwähnt wird!

   Stutzig machte mich aber der Umstand, das dieses Snesliggi im Zusammenhang mit weiteren, südlich gelegenen Ortschaften (Quenstedt, Siersleben, Arnstedt, Harkerode usw.) genannt wird, die Otto III. dem Stift Quedlinburg übergab.

   Daher wandte ich mich an die Herren Prof. Dr. Schwarzberg (München) und Prof. Dr. Partenheimer (Berlin), die sich in ihren Veröffentlichungen auch – im weitesten Sinne – mit Schneidlingen befaßt hatten und mir auch schon vorher bei einigen Fragen sehr behilflich waren. Diese verwiesen mich an Prof. Dr. Udolph (Leipzig), einen renommierten Sachverständigen in der Ortsnamenforschung. (Im Normalfall wird eine Anfrage in seinem Forschungsinstitut mit ca. 50,- € / Stunde berechnet.)

Meinem Anliegen kam er jedoch kostengünstiger entgegen. Hier nun seine Antwort:

 

„Sehr geehrter Herr Klaus,

 

hier meine Meinung zu Snesliggi.

In dieser Form ist es eine Verschreibung für Snefliggi.

Die maßgebende Ausgabe der Urkunde von Otto III. steht in den Monumenta Germaniae Historica, Diplomata, Otto II. und Otto III., Nr. 81, S. 489f. (findet man im Internet unter http://www.dmgh.de/).

Die entscheidende Passage heißt (992, nicht 987)

Andere Editionen lesen falsch Snesliggi, z.T. auch Gnesliggi

Gemeint ist - steht dort auch in den Anmerkungen - die Wüstung Snefliggi = bei Braunschwende bei Mansfeld.

Der Name wird behandelt bei

E. Förstemann, Altdeutsches Namenbuch, Bd. 2: Orts- und sonstige geographische Namen, 2. Hälfte, hrsg. von H. Jellinghaus, Bonn 1916, Sp. 818:

Es geht um eine Wüstung bei Braunschwende; enthält niederdeutsch snabel und kann verstanden werden als „schnabelförmige Landspitze zwischen der Erne und einem Seitenbach“.

Ebenso H. Walther, Namenkundliche Beiträge zur Siedlungsgeschichte des Saale- und Mittelelbegebietes bis zum Ende des 9. Jahrhunderts, Berlin 1971, S. 151, dort steht:

Weiteres steht auch bei E. Neuß, Besiedlungsgeschichte des Saalkreises und des Mansfelder Landes, Weimar 1995.

 

Freundliche Grüße

J. Udolph“

 

 

   Eigentlich schade – aber besser ist wohl immer, sich die Meinung eines Fachmannes einzuholen....

13. Oktober 2013 Mittelaltermarkt auf Wasserburg Egeln

Graf Otto von Hadmersleben & Katharina von Mansfeld auf der Wasserburg zu Egeln.
Graf Otto von Hadmersleben & Katharina von Mansfeld auf der Wasserburg zu Egeln.
Der Graf auf dem Markt zu Egeln.
Der Graf auf dem Markt zu Egeln.
September 2013.
September 2013.

28. März 2011 13:27 Verkauf baufälliger Schlösser

Barocke Bruchbuden

Ein Herrenhaus für 9500 Euro? Viel Vergnügen! In Ostdeutschland werden Schlösser und Burgen günstig versteigert. Richtig teuer wird es erst, wenn die Sanierung ansteht.

Von Steffen Uhlmann

Aufgerufen hat Plettner die Wasserburg Schneidlingen, eine denkmalgeschützte Burganlage am Fuße des Harzes, mit frei stehendem Bergfried, Brau- und Kornhaus im Ostflügel sowie Amtsschreiber- und Kavaliershaus im Südflügel. Alles zusammen fast 2000 Quadratmeter Wohnfläche, dazu über 3000 Quadratmeter Flurstücke. Und das für nicht mal 50.000 Euro.

Die Leute im Saal wissen jedoch, dass die Burg kein Schnäppchen ist. Zwar wurden in den neunziger Jahren des vorigen Jahrhunderts zur Sanierung etwa 750.000 Euro in die Wasserburg gesteckt. Doch die Mittel scheinen ohne große Wirkung versickert, genauso wie das Wasser im Burggraben. Dafür sitzen nun Schädlinge im Holz, die Kellerdecken sind eingebrochen. Und die gesamte Technik ist sanierungsbedürftig, wenn sie denn überhaupt noch vorhanden ist. "Schon die Sanierung kostet Millionen", raunt ein grau mehlierter Mann seinem Nachbarn zu. "Und dann der Unterhalt", sagt der. "Viel Vergnügen."

Es hilft nichts, im Saal regt sich niemand. Also legt Auktionator Plettner Schneidlingen zur Wiedervorlage ab. Das hat er auch schon mit dem Herrenhaus des Rittergutes Luttowitz nahe Bautzen gemacht. Mal schauen, was noch daraus wird. Plettner hat ja drei Tage Zeit, so lange dauert die Versteigerung, die die Deutsche Grundstücksauktionen AG (DGA) am letzten März-Wochenende in Berlin veranstaltete.

 

Wasserburg Schneidlingen

 

   Auch nachdem sich im letzten Jahr die Türen der geschichträchtigen Wasserburg Schneidlingen mit ihrem imposanten Bergfried hinter dem Käufer, Herrn Glaser aus München, schlossen, finden immer noch (und nicht nur geschichtlich) interessierte Menschen den Weg zu dieser Anlage und – stehen vor dem verriegelten Burgtor....

   Der neue Besitzer – oder „Ersteher“, wie er sich selbst gern bezeichnet – hat ja nun sehr viel vor. Zunächst wies er erst einmal den Förderverein vom Gelände. Sein nächster Schritt war der Abtransport der in Schneidlingen eingelagerten (und somit sicher verwahrten) 90 Fenster zur angeblichen Aufarbeitung,

   Ob es allerdings dazu kommt, was Herr Glaser verspricht (siehe „Volksstimme“) und was dies für Schneidlingen bedeutet – das wird die Zukunft zeigen. Allerdings ist ja bekannt, daß Burg Schneidlingen nicht das einzige Objekt ist, welches Herr Glaser sein Eigen nennt. Auch andern Orts ist er bekannt. Es ist ja heute nicht unmöglich, Erkundigungen einzuziehen, ehe man jemanden hoffiert. Bald nach dem Erwerb der Burg durch Herrn Glaser haben wir uns kundig gemacht und u.a. folgenden Text erhalten:

 

„Sehr geehrter Herr Klaus,
......Es war für mich interessant zu erfahren, dass Glaser ein neues Objekt gekauft hat. Es ist in der Tat so, dass er 1995 für 185.000 EUR Schloss Morungen erworben hat. Seine Versprechungen damals waren im Prinzip die selben wie heute: umfassende Sanierung, Ausbau zu einem Seminarzentrum für Tagungen, freier Zugang für die Dorfbewohner, Aufträge für die Betriebe vor Ort etc. Anfangs scheint die Situation auch recht positiv gewesen zu sein: Glaser lud die Bewohner ins Schloss ein und ließ sich als Investor feiern.
Doch schnell kam es zu Problemen, als Glaser merkte, dass nicht alle nach seiner Pfeife tanzen wollten.

Die angekündigten Investitionen (Seminarzentrum, Hotel, Golfplätze) wurden nie realisiert. Die Fronten zwischen Anwohnern und Schlossbesitzer verhärteten sich zunehmend. Inzwischen ist der Kontakt praktisch völlig abgebrochen und das ganze Areal hermetisch abgeriegelt. Bei unserem letzten Familientag (2009 in Sangerhausen) habe ich mich vergeblich bemüht, Kontakt mit Glaser aufzunehmen. Er hat weder auf Anrufe, Briefe, E-Mails noch Mitteilungen reagiert, die direkt ans Schlosstor angebracht wurden. Insofern war es unserer Familie damals nicht möglich, Schloss Morungen zu betreten. Im Juni letzten Jahres fand dann in Morungen die 1111-Jahrfeier des Ortes statt. Auch bei dieser Gelegenheit hat Glaser sich geweigert, irgendjemanden auf sein Anwesen zu lassen. Insofern stehe ich den Aussagen Glasers in der Presse ...:offen gesagt sehr skeptisch gegenüber. Inwieweit es ein Zeichen von Seriosität ist, dass die PKG Unternehmensberatung durch Mund-zu-Mund-Propaganda funktioniere und Glaser daher als Geschäftsmann keine Homepage benötige, sondern Handwerker ihre Angebote an pkg@gmx.de richten sollen, lasse ich einmal dahingestellt.“

 

   (Wohlgemerkt: Diese Information stammt vom August 2011, also noch bevor abzusehen war, was hier passieren würde. Dies stellt wohl einen kleinen Einblick dessen dar, was Schneidlingen erwartet, besonders wenn auch noch der Park dazu geschlagen wird.)

   Der Gerechtigkeit halber sollen an dieser Stelle auch die Vorstellungen des Erwerbes nicht unerücksichtigt bleiben. So plant er laut seines Rundschreibens die Burganlage zu sanieren und dort ein kulturelles Zentrum im Dorfmittelpunkt einzurichten (außer Frage steht auch, daß durch die Nutzung auch ein Teil des investierten Geldes wieder herein kommen muß). Wer nun aber denkt, daß ein solches „kulturelles Dorf-Zentrum“ (zumindest zu einem Teil) aus einem Museum mit der Möglichkeit der Turm- und Burgbesichtigung, Räumlichkeiten für örtliche Vereine und Behörden, öffentlichen Veranstaltungsräumen u.ä. besteht – der irrt allerdings. Vielmehr sollen hier Kurse/Seminare und ähnliche Veranstaltungen für Unternehmen angeboten werden. Hierzu ist es unumgänglich, daß die Burganlage aus dem dörflichen Verkehr herausgelöst wird und auch das Umfeld den potenziellen Gästen einen entsprechenden Anblick bietet. Da hat dann wohl der „normale“ Einwohner nichts mehr zu suchen. .(Siehe Schloß Morungen.) Des Weiteren wird in diesem Schreiben darauf hingewiesen, daß der „Ersteher“ den Kontakt zu den Verantwortlichen sucht (die darauf aber angeblich nicht eingehen), um den Ankauf weiterer Flächen voran zu treiben. Allerdings ist selbiger persönlich nicht zu sprechen und meldet sich im günstigten Fall über seinem Anwalt zu Wort.

 

   Besonders betroffen war der ehemalige Förderverein, der sich seit Jahren um den Erhalt der Anlage bemühte. Dieser konnte im Laufe der Jahre durch die von Besuchern und der Bevölkerung gern angenommenen Veranstaltungen, wie Burgführungen, Ausstellungen und die alljährlichen Weihnachtsmärkte eine beträchtliche Spendensumme zusammenbringen, die (auch wenn sie lange nicht für eine Sanierung genügte) für notwendige Sicherungsarbeiten hätte verwendet werden können. So aber mußten große Beträge zur Unkostendeckung genutzt werden, da der „Ersteher“ es u.a. unterließ, den Stromanschluß umzumelden und der Verein dadurch weiterhin zur Zahlung (Inkasso) verpflichtet war. Nicht unerwähnt darf auch bleiben, daß sich sämtliche Vorbesitzer der Burg mit dem Verein arrangierten, dessen Arbeit zu würdigen wußten und ihm uneingeschränkten Zulaß gewährten. Gerade über die dabei mitinbegriffene Sicherung der Anlage waren die Besitzer erfreut.

   Nicht so der jetzige „Ersteher“. Mit folgender Information komplimentierte er den Förderverein vom Burgareal:

 

„Übernahme der Burg. Mit dem 1.8.11 ist vertraglich die Übergabe der Burg zur alleinigen Eigennutzung vereinbart. Somit übernimmt der Ersteher auch ab diesem Datum alle Verkehrtssicherungspflichten. Auch die bereits ausgesprochenen in Verzug geratenen Sicherungen. Demgemäß ist die Burg ab dem 1.8.11 für jeden fremden Zutritt aus vorgenannten Gefahrenquellen der Baufälligkeit, z.B. herunterfallende Ziegel u.a.m., die wie Geschosse jeden treffen können, sofort zu sperren. Die Schlüsselübergabe soll ebenfalls zum 1.8.11 durch Herrn ... oder auch Herrn ...stattfinden. Mit freundlichen Grüßen der Ersteher.“

 

In Anbetracht der Möglichkeiten und Vergünstigungen, die der „Ersteher“ im Falle einer Zusammenarbeit mit dem Förderverein gehabt hätte – und die seine Vorgänger zu schätzen gewußt haben – drängt sich die Frage nach dem „Warum“ auf. Schließlich hätte der Verein dort weiter (bis zum Beginn von eventuellen Bauarbeiten) sein Quartier haben können, hätte die Sicherheit des Objekts wie bisher gewährleistet, hätte dem „Ersteher“ beratend zur Seite stehen können (insbesondere Herr Hertel mit seinen profunden Kenntnissen im Denkmalschutz), hätten dort weiterhin Führungen und Märkte stattfinden können. Dies alles hätte dem „Ersteher“ keinen Cent gekostet, sondern sein Ansehen sicher erhöht....hätte!

   Die Antwort hierauf kann man sich ja vielleicht aus dem bisherigen Geschehen auf der Burg und dem Ist-Zustand von Schloß Morungen herleiten......

 

 

Schneidlingen, im November 2012.

 

 

 

 

 

 

F. Kahmann

H.-J. Hertel

B. Klaus 

01.12.2012 - Es war einmal....

Burg Schneidlingen im Winter...und dann kam Herr Glaser - und die Lichter erloschen....
Burg Schneidlingen im Winter...und dann kam Herr Glaser - und die Lichter erloschen....

08.12.2012 - Die Planungen des Besitzers

Und hier die Planungen des neuen Besitzers:

Auftragsdaten

Titel:

Sanierung/Umnutzung Wasserburg Schneidlingen - Errichtung eines Seminarzentrums, 2,5 Mio. Euro

DTAD-ID:

6458042

Region:

39444 Hecklingen

Auftragsart:

Bauvorhaben

Dokumententyp:

Projektinformation

Projektstand:

Bauvoranfrage erfolgt

Termine und Fristen

Datum der Recherche:

30.08.2011

DTAD-Veröffentlichung:

30.08.2011

Beteiligte Firmen und Vergabestellen

Investor:

Sichtbar nach Freischaltung

Info

Zusätzliche Informationen

Kurzbeschreibung:

Sanierung/Umnutzung Wasserburg Schneidlingen - Errichtung eines Seminarzentrums Die Wasserburg Schneidlingen soll komplett saniert werden. Mit mehreren Millionen Investitionsgeldern soll die denkmalgeschützte Ruine zu einem Seminarzentrum und allgemeinen Begegnungsstätte für Kultur umgebaut werden. Ein Konzept, dass seit 1995 im Schloss Morungen bei Sangerhausen bereits betrieben wird. U.a. soll in den Nordtrakt eine große Küche eingebaut , im Bereich des künftigen Seminarzentrums ein großer Speiseraum, der zentral von den Bereichen Herberge und Burgschänke angesteuert werden kann, entstehen. Weiterhin sollen auch Büros, weitere Seminarrräume sowie eine Burgherrenwohnung errichtet werden. Für den Südtrakt ist eine Nutzung durch die Stadt Hecklingen angedacht. Erste Pläne sind dort das Standesamt einziehen zu lassenn und der Verwaltung Räumlichkeiten zu bieten.

Baubeginn:

erste Maßnahmen eventuell noch 2011/sonst 2012

Geschätzte Baukosten:

2.500.000 EUR

Gebäudeart:

Bauten Fortbildung und Kultur

Kategorien:

Landschaftsgärtnerische Arbeiten, Dachdeckarbeiten, Sonstige Bauleistungen im Hochbau, Anstrich-, Verglasungsarbeiten, Tischler-, Zimmererarbeiten, Rohbauarbeiten, Elektroinstallationsarbeiten

Offene Gewerke:

Fassade , Dachdeckung , Ausbau komplett , Fertigteile (Rohbau) , Elektro/Starkstromanlagen , Zimmerer , Außenanlagen (Begrünung)

Anzahl Stockwerke:

3

 

12.12.2012 - Neuer Fund

Siegel Quedlinburger Stiftsherren des 13./14. Jahrhunderts
Siegel Quedlinburger Stiftsherren des 13./14. Jahrhunderts

Bei Nr. 8 erkennt man das Siegel Heinrichs von Schneidlingen. Bisher war weder ein Wappen noch ein Siegel der Schneidlinger Edlen bekannt.

Siegel des Dekans Heinrich de Snetlinge
Siegel des Dekans Heinrich de Snetlinge

   Das heutige Schneidlinger Wappen hält sich in seiner Gestaltung an die historische Zugehörigkeit zum Bistum Halberstadt mit dem in Silber und Rot geteilten Schild. Auf die landwirtschaftliche Tradition verweisen die aufgelegten Sensenblätter.

   Doch führten auch die hier ansässigen Edelherren ein eigenes Wappen? Anzunehmen ist dies mit gutem Grund. Aber – wie sah es aus? Diese Frage konnte bisher nicht geklärt werden. In allen mir geläufigen Publikationen, in denen von den Schneidlinger Rittern und Edelherren die Rede ist, findet man lediglich die Notz „Ein Wappen der Familie ist nicht überliefert“.

    Nun fand ich aber bei meiner stetigen Suche nach Materialien zur Geschichte unseres Dorfes in einem alten Buch Hinweise auf den Quedlinburger Dekan Heinrich de Snetlinge. Im Anhang eben dieses Buches waren auch die Siegel vieler edler Herren vorhanden – darunter eben auch das Siegel des o.g. Dekans!

   Es zeigt einen Pelikan, der seine drei toten Jungen mit Blut aus seiner aufgehackten Brust ins Leben zurückholt. Die Umschrift lautet: „S´HEINRIC`D`.SNETLINGE“. Der Name Heinrich taucht in der Geschichte des Adelsgeschlecht wiederholt auf; besagter Dekan Heinrich ist in Quedlinburger Urkunden aus den Jahren 1290 bis 1315 anzutreffen.

   Natürlich kann nicht davon ausgegangen werden, daß das Siegel dem Wappen entspricht, zumal es sich hier wahrscheinlich um ein Dienstsiegel handelt. Allein die Tatsache, daß uns mit diesem Fund die Schneidlinger Edlen erstmals seit Jahrhunderten in bildlicher Form greifbar werden, macht es zu einer kleinen „Sensation“!

 

 

 

 

 

04.01.2013

   Bisher war man der Auffassung, daß die Gebäude der Burg im Jahre 1385 dringend erneuert werden mußten. Nun habe ich aber festgestellt, daß es sich hierbei um einen "Lesefehler" handelt.

Im

"Revers des Ritters Rudolf von Freckleben wegen des ihm von Bischof Albrecht verpfändeten Schlosses Schneidlingen"

vom 03.07.1385 heißt es lediglich:

"Were ok dat dit vorbenomde hus Snetlinge buwes bedorfte..." was nichts anderes bedeutet als:

"Falls das vorgenannte Haus Schneidlingen einer Erneuerung bedürfte...." und bezieht sich auf die gegenseitigen Verpflichtungen des Bischofs von Halberstadt und des Ritters Rudolf von Freckleben und seiner Bürgen als Pfandinhaber.

 

   Auch die Datierung der Erstbenennung für 1316/17 muß vorverlegt werden, denn 1315 verpflichtet sich Graf Otto II. von Anhalt (kurz vor seinem Tode), dem König von Dänemark als Verbündeter zu dienen; und unter dem Kriegsvolk und den  "Schlössern" (also Burgen), die er im Kriegsfalle dem König von Dänemark öffnen will, wird auch Schneidlingen genannt.

 

10.01.2013

Siegel des Pfarrers Ludolf in Schneidlingen, Umschrift: S LVDOLFI PLEBANII SNETLIGE+

   Und wieder konnte ich ein altes Schneidlinger Siegel "aufspüren". Es handelt sich um das Dienstsiegel des Pfarrers Ludolf, der in einer Halberstädter Urkunde aus dem Jahre 1354 in Erscheinung tritt.

   Es zeigt einen Ritter zu Pferde mit Schild, Helm und Lanze. Wahrscheinlich stellt es den Hl. Georg dar und wäre somit ein Hinweis auf die (nicht mehr existente) Kirche St. Georg. Diese war eine von insgesamt 4 Kirchen/Kapellen in Schneidlingen und soll "hart vor dem Schlosse" gelegen haben.

März 2013

2 Scherenschnitte aus dem 19. Jahrhundert

Johann Heinrich Kühle, Schullehrer in Schneidlingen erw. 1810-1846
Johann Heinrich Kühle, Schullehrer in Schneidlingen erw. 1810-1846
Diese zwei Scherenschnitte zeigen den Schneidlinger Kantor und Schullehrer Johann Heinrich Kühle und dessen Ehefrau Charlotte geb. Hildebrandt. Wer der Künstler war ist mir leider genauso unbekannt, wie der Umstand, daß sich die Scherenschnitte im Museum Moritzburg befinden. Kantor Kühle wirkte in der 1. Hälfte des 19. Jahthunderts. Das Ehepaar hatte vier Kinder: Asolf, Friedrich, Charlotte und Henriette.
Scherenschnitt von der Ehefrau.
Scherenschnitt von der Ehefrau.
März 2013
März 2013
...und die Schäden werden größer!
...und die Schäden werden größer!

Juni 2013

Dank der hervorragenden "Pflege" des Besitzers wird der historische Anbau aus dem 18. Jahrhundert immer einsturzgefährdeter!
Dank der hervorragenden "Pflege" des Besitzers wird der historische Anbau aus dem 18. Jahrhundert immer einsturzgefährdeter!
Bemerkenswert ist auch die Sicherung des Hauptdaches! Der Mann kann!
Bemerkenswert ist auch die Sicherung des Hauptdaches! Der Mann kann!