Kurzgeschichte

 

 

der

 

 

Schneidlinger

 

 

Burg

 

 

10. Jahrhundert

 

Wahrscheinliche Errichtung einer Burg im Zuge des durch König Heinrich I. angelegten 2. Bode-Burgen-Gürtels zum Schutz vor umherstreifenden Magyaren und als Kontrollpunkt für die bedeutende Handelsstraße von Magdeburg über Erfurt nach Süddeutschland.

 

Anfang des 14. Jahrhunderts

 

Grundsteinlegung der heutigen Anlage.

 1315

Ersterwähnung der Burg

1317

 

Am 13. Mai verkaufen die Schneidlinger Edlen Dorf und Burg Schneidlingen („castrum Snetlinge“) für 500 Mark Silber Brandenburgischer Währung an den Bischof Albrecht I. von Halberstadt.

 

1317 – 1604

 

Verpfändung der Burg an verschiedene Adelsgeschlechter.

 

1324

 

Die Burg wird als „hus to Snetlinge“ bezeichnet.

 

1386

 

Eine durchgreifende Erneuerung der Gebäude war notwendig geworden.

 

1604

 

Burg Schneidlingen kommt endgültig in den Besitz des Domkapitels von Halberstadt.

 

1604 – 1619

 

Es erfolgen umfangreiche Umbaumaßnahmen an der Burg und der Vorburg durch den Domdechanten Matthias von Oppen: Die Wehranlagen verschwinden (Wälle und Wassergräben), das gotische Kastell wird zu einem Renaissance-Schloß umgebaut und die Vorburg in einen Wirtschaftshof umgewandelt.

 

1618 – 1648

 

Im Dreißigjährigen Krieg wird die Burg das Opfer zahlreicher Einquartierungen und Plünderungen, was zu erheblichen Beschädigungen führte. Im Schloß übernachteten berühmt-berüchtigte Personen dieser Zeit, wie u.a. die Obristen Colloredo und Isolan. Von April bis Juni 1635 „residierte“ der Statthalter von Anhalt, General Alexander Esche, auf dem Schloß.

 

1648 – 1650

 

Das Domkapitel läßt die Schäden beheben.

 

1690 – 1811

 

Die Burg bleibt trotz fortlaufender Verpfändung domkapitularisches Gut.

 

1811 – 1945

 

Nach der Säkularison des Halberstädter Domkapitels wird die Burg zur staatlichen Domäne und an die Amtsratfamilie Rabe verpachtet. (Bis 1945 Amtsratfamilie Michels.)

 

1945 – 2004

 

Nach dem 2. Weltkrieg erfolgt im Wirtschaftshof die Einrichtung eines Volkseigenen Gutes. Es werden Neubauernhäuser angelegt; Saalbau und Küchengebäude dienen als Kindergarten, Altersheim sowie als Dienstwohnung, und der Osttrakt erfährt eine Nutzung zu Wirtschaftszwecken.

   Schon in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts wird von denkmalpflegerischer Seite auf den Verfall und die mangelnde Pflege hingewiesen, doch die schrittweise Zerstörung dieser interessanten Anlage schritt weiter fort. 1983 werden Kindergarten und Feierabendheim nach einem Schornsteinbrand baupolizeilich gesperrt.

Erst nach der Wende setzen im Herbst 1990 (auf Initiative des damaligen Bürgermeisters) endlich Notsicherungsmaßnahmen an der Turmhaube und 1991 eine Schuttberäumung des Westtraktes ein.

   1990 wird durch Herrn Steinhardt im Rahmen eines Postgradualstudiums an der Technischen Universität Dresden ein Konzept zur Sanierung und Nutzung des Westflügels erstellt. Zwischen 1992 und 1994 werden mit Mitteln des Landes und des damaligen Kreises Staßfurt der Bergfried, die Dächer der übrigen Gebäude, die Wappentafeln sowie besonders gefährdete Fenster- und Türgewände gesichert und teilweise restauriert. Seitdem stand die Burg trotz ihrer günstigen Lage und erheblichen Engagements durch die damalige Gemeindeverwaltung Schneidlingen immer noch leer. Eine Nutzung war nicht in Aussicht und der Verfall ging weiter...

 

2004

 

Am 1. August gründet sich der Förderverein „Wasserburg Schneidlingen“ mit dem Ziel, den endgültigen Verfall des altehrwürdigen Gemäuers zu stoppen. Durch zahlreiche Pressemitteilungen und Märkte versucht der Verein seitdem, auf die bedrohliche Lage des Objektes hinzuweisen und Förderer zu gewinnen.

 

2008

 

Bei der Versteigerung der Burg im März bzw. April erwarb der ungarische Graf Maximilian von Götzen den größten Teil der Anlage und war somit der neue Burgherr.

 

2011

 

Nach einer erneuten Versteigerung gelangte Herr Peter-Claus Glaser aus München in den Besitz der Anlage und seitdem ist der Dornröschen-Schlaf wieder ausgebrochen.....